„Wir waren für diesen Auftrag prädestiniert und sofort Ready to Go!“
Aus gegebenem Anlass wiederholen wir unsere Aussagen und Fakten aus dem März 2021:
In den letzten Wochen und Monaten taucht der Name FIEGE immer wieder im Zusammenhang mit der Maskenbeschaffung während der Corona-Pandemie auf. Wir haben das zum Anlass genommen, die Fakten über diesen Auftrag noch einmal zusammenzufassen und mit Martin Rademaker, im Vorstand verantwortlich für das operative Geschäft, über die Auftragsvergabe, die Preise für die Masken und das ganze Projekt zu sprechen.
„Wir waren für diesen Auftrag prädestiniert und ready to go in zwei Tagen!“
FIEGE-Vorstand Martin Rademaker über Maskennot und Auftragsvergaben
Was ist dran an den Vorwürfen, Sie hätten den Auftrag vor allem Ihren guten Beziehungen zu Bundesgesundheitsminister Spahn zu verdanken?
Absolut nichts. Diese Unterstellungen sind geschäftsschädigend. Wir werden deshalb in Zukunft auch juristisch gegen derartige Behauptungen vorgehen. Dass wir jetzt im Rahmen einer politischen Diskussion immer wieder angegangen werden, ist wirklich bitter. Vor allem unseren Kolleginnen und Kollegen, die wirklich eine außergewöhnliche Leistung auch über die Belastungsgrenze hinaus, gezeigt haben, tut das richtig weh. Das haben sie nicht verdient.
Was genau wirft man Ihnen denn vor?
Die Auftragsvergabe wird immer wieder in einen Zusammenhang gebracht, der zumindest den Verdacht nahelegt, dass wir bei der Vergabe bevorteilt worden wären. Die Wahrheit sieht aber anders aus. Wir haben in einer absoluten Ausnahmesituation mit bis zu 550 Kolleginnen und Kollegen in Deutschland und China rund um die Uhr daran gearbeitet, dass die Versorgung mit Masken in Deutschland sichergestellt wird.
Aber es stimmt doch, dass der Bundesgesundheitsminister aus Ihrer Region stammt und in der Nähe auch seinen Wahlkreis hat?
Ja, das stimmt. Er ist uns deshalb auch durch unterschiedliche Gelegenheiten wie Unternehmerveranstaltungen, Besuchen oder ähnlichem bekannt. So wie andere Politiker auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene auch. Daraus einen direkten Zusammenhang zu einem Auftrag dieser Bedeutung und Größenordnung abzuleiten, das ist schon weit hergeholt.
Warum haben Sie denn nun diesen Auftrag bekommen?
Weil wir dafür prädestiniert waren. Wir sind seit über 20 Jahren auf Logistik für den Gesundheitssektor spezialisiert, sind Logistikdienstleister für große Krankenhausketten sowie Unternehmen aus der Medizintechnik- und Pharmabranche und erreichen jedes Krankenhaus in weniger als vier Stunden, an jedem Tag im Jahr. Und wir hatten zur rechten Zeit ein fertiges Konzept und waren in zwei Tagen „ready to go“. Dazu hatten wir auch die notwendigen Lagerflächen sofort verfügbar. Das waren immerhin 17.000 qm. Deshalb und nur deshalb haben wir diesen Auftrag vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erhalten.
Aber es gab dazu doch einen persönlichen Kontakt zwischen FIEGE und Bundesgesundheitsminister Spahn?
Richtig – von Seiten des BMG wurde ja auch bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Bundesgesundheitsminister Spahn im Zuge der Corona-Pandemie mit zahlreichen Unternehmen Kontakt aufgenommen hatte, auch mit Logistikdienstleistern.
Und worum ging es bei diesem Gespräch?
Im Kern ging es um die Frage, wie schnell wir das Konzept garantiert umsetzen können, wie viel Kapazitäten wir ad-hoc frei haben und wer bei uns der richtige Ansprechpartner für die Verantwortlichen beim BMG ist.
Woraus bestand denn eigentlich dieses Konzept?
Die erste Sperrzone in Europa befand sich in unmittelbarer Nähe unseres Standortes in Italien. Aus dieser Erfahrung haben wir gelernt und mit unseren Kollegen das Konzept für Notfalllager entwickelt, um in einem solchen Fall auch in Deutschland die Bestände kritischer Güter schnellstmöglich verteilen und Lieferketten sicherstellen zu können. Dieses Konzept hatten wir Ende Februar 2020 fertig und haben es dann an unsere Kunden und Partner aus dem Gesundheitswesen zur Information geschickt, auch an das BMG.
Aber mit Ihnen wurde der Vertrag geschlossen. Warum ausgerechnet der Mittelständler?
Neben dem fertigen Konzept und den verfügbaren Kapazitäten wahrscheinlich wohl auch, weil uns Lieferanten im Vorfeld empfohlen hatten. Sie waren vom BMG gefragt worden, ob sie neben der Beschaffung auch die Auslieferung der Masken übernehmen könnten. Das ist aber eine Aufgabe für Logistiker. Unsere Kunden kennen uns als flexiblen und sehr schnellen Partner. Diese Fähigkeiten waren hier gefragt. Und das ist ja eine unserer großen Stärken als Mittelständler.
Und wie schnell waren Sie dann wirklich handlungsfähig?
Anfang März wurden wir vom BMG kontaktiert. Schon wenige Tage später mussten die Leistungen durch uns beginnen. Das war die Anforderung und wir haben sie eingehalten. Das war vor dem Hintergrund der damaligen Notsituation – wir waren ja als Unternehmen auch von den Auswirkungen der Pandemie an allen unseren Standorten heftig betroffen – nicht selbstverständlich und auch nur in einem extremen Kraftakt zu schaffen.
Was genau waren denn der Inhalt und Umfang dieses Vertrages?
Der Vertrag bestand zunächst aus einem reinen „Cross-Docking-Geschäft“, d.h. wir stellen für den Umschlag der Ware eine geeignete Lagerfläche zur Verfügung, nehmen die Ware an und versenden sie weiter an den Empfänger. Fix beauftragt hat das BMG zu diesem Zeitpunkt allerdings nur die Fläche für einen Übergangszeitraum von 6 Monaten. Hätte es keinen Bedarf gegeben, hätte das BMG die Kapazitäten kurzfristig kündigen können.
Und haben Sie alle Leistungen fristgerecht erbracht?
Ja, wir haben alle vertraglich vereinbarten Leistungen fristgerecht umgesetzt.
Das BMG hat in der Folgezeit zusätzliche Logistikdienstleistungen benötigt. Warum?
Die Nachfrage vor allem nach Schutzmasken stieg im Frühjahr 2020 ganz gewaltig und sprunghaft an. Das konnte in diesem Ausmaß niemand vorhersehen. Das BMG kam deshalb mit weiteren Unterstützungsanfragen auf uns zu. Vor allem mit der Bitte, auch bei der Beschaffung der Masken zu helfen. In Folge des dramatischen Anstiegs der globalen Nachfrage an Persönlicher Schutzausrüstung haben die klassischen Beschaffungswege nicht mehr funktioniert. Auch andere Unternehmen und Logistiker wurden vom BMG in diesem Sinne angesprochen.
Das Volumen des Auftrages ist somit also gestiegen?
Richtig. Man muss sich dafür die Gesamtzahlen vergegenwärtigen. Am Ende hatte das BMG – laut öffentlichen Quellen – einen Gesamtbedarf von über 2,5 Mrd. Masken, die von verschiedenen Logistikdienstleistern beschafft, kontrolliert, transportiert und verteilt wurden. Wir mussten deshalb auch bei uns kräftig aufstocken und hatten im Verlauf des Projektes bis zu 550 Mitarbeiter beschäftigt und Logistikfläche an 12 Standorten in Deutschland und China.
Und angesichts dieser Mengen sind Sie dann in die Knie gegangen? Oder warum wurden auch andere Logistiker in das Projekt aufgenommen?
Wir konnten diese gigantischen Mengen nicht mehr an einem Standort verarbeiten. Deshalb haben wir zusätzliche Standorte und weitere Logistiker hinzugezogen. Das war ein riesiger Kraftakt für alle Beteiligten und hat zu großen Teilen dann ja auch gut funktioniert.
Von welchen Größenordnungen sprechen wir hier?
In Summe liegt die benötigte Lagerkapazität für die beschafften mehr als 2,5 Mrd. Masken nach unseren Berechnungen bei ca. 200.000 qm. Das entspricht einer Gesamtfläche von rund 30 Fußballfeldern. Diese Kapazität kann kein einzelner Dienstleister innerhalb von so kurzer Zeit zur Verfügung stellen. Dafür braucht es eine gemeinsame Initiative. Und das haben wir alle zusammen dann ja auch geschafft.
Welcher Anteil daran ist dann von Ihnen gelagert und transportiert worden?
Insgesamt haben wir bei FIEGE weniger als 20 % der gesamten Mengen in Deutschland vereinnahmt. Der Rest wurde von anderen Logistikern abgewickelt.
Wurde denn deren Beauftragung öffentlich ausgeschrieben?
Auch deren Beauftragung erfolgte zunächst noch ohne eine klassische Ausschreibung, sondern auf dem Wege einer sog. Dringlichkeitsvergabe. Erst als der akute Notstand unter Kontrolle war, wurden die Aufträge vom BMG öffentlich ausgeschrieben. Wir haben dabei übrigens einige dieser ausgeschriebenen Aufträge auf Basis vergleichbarer Konditionen dann auch gegen große Wettbewerber für uns gewinnen können.
Sie sagten, dass Sie entgegen des ursprünglichen Auftrags dann auch mit der Beschaffung beauftragt wurden. Wie viele Masken haben Sie geliefert und zu welchem Preis?
Wir haben 564 Millionen FFP2- und OP-Masken beschafft. Insgesamt sind dem BMG dafür 859 Mio. € von uns in Rechnung gestellt worden. Die durchschnittlichen Preise lagen deutlich unter den Preisen aus dem Open-House-Verfahren, das zur gleichen Zeit lief. Unsere Preise zählten auch im Vergleich mit anderen Anbietern zu den Günstigsten. Die Zahlen sind ja auch öffentlich nachzulesen.
Waren diese Aufträge lukrativ für FIEGE?
Wir haben unabhängige Wirtschaftsprüfer mit der Prüfung unserer Preisgestaltung beauftragt. Die durchgeführte Analyse zeigt, dass wir einen Roh-Ertrag in Höhe von 3,955 % erzielt haben. Damit liegen wir deutlich unter dem üblichen Niveau. Bei einer Vollkostenbetrachtung unter Berücksichtigung der branchenüblichen Selbstkostenumlagen liegt das Nettoergebnis sehr deutlich unter den branchenüblichen Vergleichswerten.
Unser Rahmenvertrag mit dem BMG sah übrigens Preis-Obergrenzen vor, bis zu denen wir Masken hätten abrechnen dürfen. Hätten wir diese ausgenutzt, läge unser Roh-Ertrag bei rund 12 %. Wir haben aber bewusst darauf verzichtet und haben damit dem BMG eine Einsparung von ca. 78 Mio. EUR ermöglicht.
Wie beurteilen Sie im Nachhinein das ganze Projekt?
Das Projekt ist mit einem außergewöhnlich großen Einsatz aller Beteiligter sehr professionell und erfolgreich gemanagt worden. Es war für alle Beteiligten wirklich brutal anstrengend. Ist alles perfekt gelaufen? Nein, natürlich nicht. Aber unsere Kolleginnen und Kollegen haben über den gesamten Projektverlauf einen sehr guten Job gemacht und können auch ein wenig stolz darauf sein, hier einen Beitrag geleistet zu haben. Vor allem ihnen und auch allen anderen an dieser Aufgabe beteiligten Partnern gilt explizit unser Dank.
Auftragsvergabe für Sicherheitsmasken – Die Fakten
In den letzten Wochen und Monaten taucht der Name FIEGE immer wieder im Zusammenhang mit der Maskenbeschaffung während der Corona-Pandemie auf. Wir haben das zum Anlass genommen, die Fakten über diesen Auftrag noch einmal zusammenzufassen:
- FIEGE ist seit über 20 Jahren auf Logistik für den Gesundheitssektor spezialisiert und ist Logistikdienstleister für große Krankenhausketten sowie Unternehmen aus der Medizintechnik- und Pharmabranche. Mit seinem Netzwerk an HealthCare Standorten erreicht FIEGE jedes Krankenhaus in weniger als vier Stunden, an jedem Tag im Jahr.
- FIEGE hatte bereits Mitte/Ende Februar 2020 auf Grundlage der Erfahrungen seiner italienischen Niederlassung, die durch den ersten Corona-Ausbruch in Italien betroffen war, ein Notfalllager-Konzept entwickelt, um bei Bedarf auch in Deutschland Bestände kritischer Güter schnellstmöglich zu verteilen und Lieferketten sicherzustellen.
- FIEGE verfügte zur Zeit der Auftragsvergabe über ein fertiges Konzept und war in zwei Tagen lieferfähig.
- FIEGE verschickte dieses fertige Konzept bereits am 28. Februar 2020 Februar zur Information an alle Kunden und Partner aus der Gesundheitsbranche – unter anderem auch zur Information an das Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
- FIEGE wurde auf Basis dieses Konzeptes Anfang März vom zuständigen Abteilungsleiter des BMG kontaktiert.
- Nach Aussage des BMG wurden in dieser Phase auch andere große Logistikdienstleister vom BMG kontaktiert.
- Nur wenige Tage später begann FIEGE mit den vereinbarten Leistungen.
- Die ursprünglich geplante Lagerkapazität im FIEGE Konzept betrug ca. 17.000 qm.
- Der ursprüngliche Auftrag war darüber hinaus begrenzt auf einen Übergangszeitraum von 6 Monaten, der danach jederzeit durch das BMG mit kurzer Frist gekündigt werden konnte.
- Der Auftrag enthielt als definierte Leistungen die Annahme und die Einlagerung der Ware. Später wurde auch die Sortierung und die Verteilung der Ware an die Zentrallager der Bundesländer und der Kassenärztlichen Vereinigungen beauftragt. Dieser Auftrag wurde innerhalb des vereinbarten Rahmens von FIEGE erfüllt.
- Im Laufe der nächsten Wochen wurde jedoch absehbar, dass ein deutlich größeres Volumen an Masken beschafft und gelagert werden musste und der Auftragsumfang erweitert werden musste. Dadurch veränderte sich der Leistungsumfang von FIEGE ganz erheblich.
- Angesichts der dynamisch zunehmenden Mengen wurden weitere Standorte von FIEGE und andere Logistik-Dienstleister „aufgeschaltet“. Auch diese Aufträge wurden auf Grund der anhaltenden Notfallsituation zunächst ohne klassische Ausschreibung, sondern auf dem Weg einer sog. Dringlichkeitsvergabe erteilt.
- Erst als der akute Notstand unter Kontrolle war, wurden die weiteren Aufträge vom BMG öffentlich ausgeschrieben. FIEGE konnte einige dieser Ausschreibungen gewinnen, bei vergleichbaren Konditionen wie der ursprüngliche Auftrag.
- Das BMG hatte – nach öffentlichen Angaben – insgesamt einen Gesamtbedarf von über 2,5 Mrd. Masken, die von verschiedenen Logistikdienstleistern beschafft, kontrolliert, transportiert und verteilt wurden.
- Die dafür benötigte Lagerfläche in Deutschland schätzen wir auf ca. 200.000 qm, das entspricht der Fläche von rund 30 Fußballfeldern.
- FIEGE musste deshalb seine Ressourcen kräftig aufstocken: Bis zu 550 Mitarbeiter und Fläche an 12 Standorten in Deutschland und China waren in dieser Phase in das Projekt eingebunden.
- Insgesamt hat FIEGE nach eigenen Berechnungen weniger als 20 % der Mengen in Deutschland eingelagert. Der Rest wurde von anderen Logistikern abgewickelt, die nach und nach entsprechend der Mengenentwicklung „aufgeschaltet“ worden waren.
- In Folge des dramatischen Anstiegs der globalen Nachfrage an Persönlicher Schutzausrüstung funktionierten im Frühjahr 2020 die klassischen Beschaffungswege nicht mehr. Daraufhin wurde FIEGE durch das BMG gebeten, auch bei der Beschaffung der Masken zu helfen.
- Gemeinsam mit anderen Unternehmen wie Lufthansa, Otto, VW und BASF unterstützte FIEGE mit seiner langjährigen Erfahrung in China das BMG im weiteren Verlauf auch bei der Beschaffung von Masken.
- FIEGE hat in Summe 564 Millionen FFP2- und OP-Masken für das BMG beschafft.
Fakten zur Maskenbeschaffung – Die Preise
In der derzeitigen Diskussion stehen die Preise für FFP2- und OP-Masken immer wieder im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Wir wollen diesem berechtigten Interesse nachkommen und veröffentlichen hier sämtliche von FIEGE erbrachten Leistungen und die dem BMG in Rechnung gestellten Preise. Wir wollen damit unseren Beitrag für eine volle Transparenz in dieser Angelegenheit leisten.
- In Folge des dramatischen Anstiegs der globalen Nachfrage an Persönlicher Schutzausrüstung haben die klassischen Beschaffungswege im Frühjahr 2020 nicht mehr funktioniert. Das Bundesministerium für Gesundheit kam deshalb im März 2020 mit weiteren Unterstützungsanfragen u.a. auch auf FIEGE zu. Diese neuen Anforderungen enthielten deutlich erweiterte Logistikaufgaben. Daneben stand jetzt aber vor allem auch die Beschaffung der Masken im Mittelpunkt des Interesses.
- Gemeinsam mit anderen Unternehmen wie VW, Otto, Lufthansa und BASF hat FIEGE daraufhin das BMG mit der Beschaffung der Masken durch die FIEGE-Netzwerke in Deutschland und China unterstützt. Auch andere Logistikdienstleister wurden vom BMG in diesem Sinne angesprochen.
- Das Lieferspektrum von FIEGE bestand damit aus zwei Teilen: Logistikaufgaben und die Beschaffung der Persönlichen Schutzkleidung.
- Die von FIEGE für die Logistikaufgaben, also Transport, Lagerung und Verteilung der Masken in Rechnung gestellten Leistungen belaufen sich auf insgesamt 126,3 Mio. EUR.
- Davon entfällt der Großteil auf die v.a. mit der Lufthansa eingerichtete Luftbrücke zwischen China und Deutschland (97,6 Mio. EUR). Allein in den Monaten März und April 2020 waren rund 170 komplett gecharterte Frachtflugzeuge und umgebaute Passagierflugzeuge zwischen den beiden Ländern unterwegs. Für die Seefracht fielen Kosten in Höhe von 14,9 Mio. EUR an.
- Für die Lagerung bei FIEGE und die Verteilung der Masken an die Zentrallager der Bundesländer und Kassenärztliche Vereinigungen durch die von FIEGE beauftragten Transportdienstleister entstanden Kosten von 13,8 Mio. EUR.
- Im Rahmen dieses um die Beschaffung von Masken erweiterten Beschaffungsauftrages hat FIEGE in Summe 564 Millionen Masken für das BMG beschafft. Und zwar FFP2- und OP-Masken. Die dafür in Rechnung gestellten Kosten belaufen sich auf insgesamt 859 Mio. EUR.
- Die durchschnittlichen Preise über den gesamten Lieferzeitraum lagen bei 2,93 €/FFP2 sowie 0,41 €/OP-Masken für die von FIEGE beschafften Masken. In der ersten Beschaffungsphase lagen die von FIEGE in Rechnung gestellten Preise sogar noch unter diesem Niveau.
- Unsere Preise zählten auch im Vergleich mit anderen Anbietern zu den günstigsten Angeboten. Die Zahlen sind öffentlich nachzulesen.
- FIEGE hat nicht als Anbieter am Open-House-Verfahren teilgenommen, obwohl dadurch die beschafften Masken zu dramatisch höheren Preisen an das BMG hätten verkauft werden können.
- FIEGE hat unabhängige Wirtschaftsprüfer mit der Prüfung seiner Preisgestaltung beauftragt. Die durchgeführte Analyse zeigt, dass FIEGE einen Roh-Ertrag vom Umsatz, also Verkaufspreis abzüglich externe Beschaffungskosten, in Höhe von 3,955 % erzielt hat. Damit liegt FIEGE – so das Ergebnis der Analyse – unter dem für diese Art von internationalen Einkaufsdienstleistungen üblichen Niveau.
- Für ein Netto-Ergebnis müssen hiervon noch die Gemeinkosten, z.B. für Personal, IT-Systeme, Buchhaltung und andere unterstützende Funktionen sowie die anfallenden Steuern abgezogen werden. Bei einer Vollkostenbetrachtung unter Berücksichtigung der branchenüblichen Selbstkostenumlagen liegt das Nettoergebnis sehr deutlich unter den branchenüblichen Vergleichswerten.
- Das BMG hatte mit FIEGE einen Rahmenvertrag abgeschlossen, der u.a. Preis-Obergrenzen für Masken enthielt. Bei Ausnutzung der dort vereinbarten Obergrenze hätte der Roh-Ertrag bei rund 12 % gelegen. Das Unternehmen hat freiwillig darauf verzichtet, diesen Rahmen auszunutzen, obwohl es darauf vertraglich einen Anspruch gehabt hätte. Dies hat zu einer Einsparung für das BMG in Höhe von ca. 78 Mio. € geführt.
- Darüber hinaus hatte der Rahmenvertrag die Besonderheit, dass das BMG jederzeit ohne Nennung von Gründen von seinem sofortigen Kündigungsrecht Gebrauch machen konnte. Und das hat das BMG auch getan, nachdem die Versorgung in der Bundesrepublik sichergestellt war.