Fortschritt durch Veränderung

Felix Fiege, Cherine de Bruijn, Sarah Schimmelpfennig und Jens Fiege auf der FAST & FORWARD Bühne

„The Transformation Journey: From Vision to Customer Value“ – unter diesem Motto hat FIEGE dieses Jahr zum FAST & FORWARD nach Berlin geladen. Es ist die siebte Auflage des Networking-Events, bei dem rund 300 internationale Gäste aus Industrie, Handel und Start-up-Szene diskutieren, Ideen austauschen und gemeinsam nach der Antwort auf die Frage suchen, wie aus dem Mut zur Veränderung echter Mehrwert entspringen kann.

Die erste Transformation findet schon statt, bevor das Thema des Tages so richtig auf die Agenda rückt. Das „Von Greifswald“ in Berlin macht sich noch schnell schick für das siebte FAST & FORWARD, dem Networking-Event von FIEGE. Der alte Güterbahnhof verwandelt sich an diesem frühen Donnerstagmorgen fast im Handumdrehen zur perfekten Location für Ideenaustausch, Vorträge und Diskussionen. Hier noch ein paar Stühle zusätzlich, dort noch ein paar Blumen mehr, da noch ein wenig Basteln am Bühnenbild und ein letzter Soundcheck, dann ist es angerichtet. Das Motto: „The Transformation Journey: From Vision to Customer Value”.

Den Anfang auf der Bühne machen Felix Fiege, der das Familienunternehmen gemeinsam mit seinem Cousin Jens Fiege in fünfter Generation als Co-CEO führt, und Kati Wilmsmeier, Executive Director Marketing & Communications bei FIEGE. „Wir erleben eine Zeit mit vielen Krisenherden auf der Welt. Und wir sehen uns mit einer neuen Realität konfrontiert, aus der viele Herausforderungen entstehen, die wir gemeinsam meistern müssen“, sagt Felix Fiege in seinen Begrüßungsworten. Wichtig sei daher, aktiv mit Veränderungen umzugehen und sie nicht einfach geschehen zu lassen. Das Thema Transformation sei nicht nur wichtig, sondern unausweichlich. Und weiter: „Wir möchten diesen Tag nutzen, um einen offenen und ehrlichen Austausch zu ermöglichen, Ideen zu sammeln und Impulse mitzunehmen. Deshalb verstehen wir das FAST & FORWARD in erster Linie als Netzwerk- und Austausch-Plattform, mit der wir kluge Köpfe aus unterschiedlichen Bereichen und Branchen zusammenbringen – und somit einen wertvollen Blick über den Tellerrand ermöglichen möchten.“

Felix Fiege und Kati Wilmsmeier bei der Eröffnung des FAST & FORWARD auf der Bühne

Felix Fiege, Co-CEO der FIEGE Gruppe, und Kati Wilmsmeier, Executive Director Marketing & Communications, eröffnen das siebte FAST & FORWARD.

Drei große Transformationen

Jemand, der sehr viel über die Herausforderungen und Chancen von Transformationen berichten kann, ist Prof. Marcel Fratzscher. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Politikberater, Autor, Kolumnist und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin hält die erste Keynote des Tages, der neben weiteren Vorträgen auch Paneldiskussionen, Hands-on-Sessions und Start-up-Pitches für die Teilnehmer:innen des FAST & FORWARD bereithält. Fratzscher spricht über „die drei großen Transformationen unserer Zeit“. Er sagt: „Wir befinden uns in einer Phase, in der wir ganz zentrale Weichen stellen müssen, denn wir stehen in Deutschland vor drei entscheidenden Transformationen, die wir sehr schnell und vor allem gleichzeitig bewältigen müssen.“ Transformation sei daher kein Thema, das warten könne, weil ansonsten die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und deutscher Unternehmen auf dem Spiel stehe. Sein Appell: „Wir müssen in die Zukunft wollen!“

Mit den drei großen Transformationen unserer Zeit meint Fratzscher die veränderte Globalisierung („Wir brauchen Diversifikation, wir müssen uns breiter aufstellen“), die ökologische und digitale Transformation („Wir müssen bei den zentralen Technologien und beim Thema Nachhaltigkeit schneller werden“) sowie die soziale Transformation. Insbesondere im letzten Punkt sieht der Ökonom den größten Hebel für eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft. Es brauche weniger Pessimismus und deutlich mehr Zuversicht in der Gesellschaft. Denn: „Die Realität ist besser, als die Stimmung im Land es vermuten lässt.“

Prof. Marcel Fratzscher bei seiner Keynote auf der FAST & FORWARD Bühne

Die drei großen Transformationen unserer Zeit: Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin, hielt die erste Keynote des Tages.

Professor Marcel Fratzscher im Gespräch mit Moderatorin Chérine de Bruijn

Im anschließenden Gespräch mit Moderatorin Chérine de Bruijn erläuterte Fratzscher, warum er für mehr Zuversicht in unserer Gesellschaft plädiert und, dass die Zahlen bestätigen, dass die Realität besser sei als die öffentliche Wahrnehmung.

Es gebe gute Argumente für mehr Optimismus, findet Fratzscher. Deutschland sei eine der reichsten und erfolgreichsten Volkswirtschaften der Welt. „Wir haben große Stärken im internationalen Vergleich, nämlich exzellente staatliche Institutionen, einen starken Rechtsstaat, eine resiliente und langfristig orientierte Wirtschaftsstruktur und außerdem eine starke Solidarität und Zivilgesellschaft.“ Die größte Stärke jedoch seien die Vielfalt und die Menschen in Deutschland. Die entscheidende Aufgabe bestehe deshalb darin, „diese verschiedenen Faktoren zusammenzuführen und für uns zu nutzen.“

Neue Wege, neue Einnahmequellen

Nach Fratzscher spricht Philip Hitschler-Becker. Der CEO des Süßwarenherstellers Hitschies weiß, was Transformation bedeutet. Er hat das eigene, fast 100 Jahre alte Familienunternehmen aus Köln seit 2017 radikal umgekrempelt und zur schillernden, digitalen Candy Brand geformt. Sein Credo: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Den Beweis, dass er diese Aussage sehr ernst nimmt, liefert Hitschler-Becker mit seinem Impulsvortrag. Er sagt: „Zurückhaltung hat noch niemanden nach vorne gebracht.“ Und: „Erfolg hat sechs Buchstaben: machen!“ Deswegen denkt und füllt er auch seine Rolle als CEO anders als seine Vorgänger:innen bei Hitschies. Er habe keine Zeit mehr für Emails, aber dafür viel Zeit für Social Media, erklärt der 37-Jährige. „CEO steht bei uns für Creator, Entrepreneur und On Tour – und ich bin fest davon überzeugt: Wer nicht polarisiert und digitalisiert, der verliert.“

Henrike Luszick auf der Bühne des FAST & FORWARD

Blick über den Tellerrand: Henrike Luszick warb in ihrem Impulsvortrag dafür, nicht auf der Stelle zu treten, sondern Innovationsdividenden zu schöpfen und heutige Geschäftsmodelle gezielt zu diversifizieren, um langfristig erfolgreich zu sein.

Philip Hitschler im Gespräch mit Henrike Luszick und Chérine de Bruijn

Einfach mal machen: Philip Hitschler erklärte auf der Bühne, warum Social Media für sein Familienunternehmen zum zentralen Kommunikationsmittel geworden ist und er als CEO zwei Tage die Woche vor der Kamera verbringt.

Damit es soweit gar nicht erst kommt, hat Henrike Luszick, CEO von Bridgemaker, für ihren Impulsvortrag eine „Toolbox für die Transformation im Mittelstand“ mit nach Berlin gebracht. Es gehe für Unternehmen darum, sagt sie, „Innovationsdividenden zu schöpfen“. Dafür sei es wichtig, sich stetig weiterzuentwickeln, das eigene Geschäft zu diversifizieren und sich durch Technologie helfen zu lassen. „Es sollte alles automatisiert werden, was sich automatisieren lässt – und zwar zusammen mit starken Partnern“, sagt sie. Transformation gelinge am Ende immer nur gemeinsam, deshalb gelte es, „die eigenen Stärken zu stärken und den Rest per Hilfe zu meistern.“

Paneldiskussion auf der Bühne des FAST & FORWARD

Wirkung entfalten (v.l.n.r.): Martin Rademaker, Vorstandsmitglied bei FIEGE, Xenia Barth, CEO von Merz Lifecare Holding, und Tobias Tschötsch, Gründer und CEO von Contorion, diskutierten auf der Bühne, wie Transformation echten Kundennutzen erzeugen kann.

Künstliche Intelligenz als Chance

Herausforderungen mithilfe neuer Technologien zu lösen – darum geht es auch in der letzten Keynote des Tages von Dr. Alexander Mrozek. Der Titel: Wie der Mittelstand der größte Gewinner von KI werden kann. Der CEO von Oetker Digital sieht in Künstlicher Intelligenz eine große Möglichkeit, sich als Unternehmen zu hinterfragen: Was ist die Rolle unseres Unternehmens und unserer Mitarbeiter:innen? Ist man eher Empfänger von KI? Oder nutzt man sie aktiv selbst? In jedem Fall biete der inzwischen sehr vereinfachte Zugang zu KI-Tools die Chance, viel mehr Menschen als früher mit Künstlicher Intelligenz in Kontakt zu bringen – und damit auch die große Chance für Unternehmen sich weiterzuentwickeln.

Ein Percussionist trommelt auf der FAST & FORWARD Bühne

Klangvoller Überraschungsbesuch: Vor der Closing Keynote zeigte ein kreativer Percussionist, dass man auch auf Alltagsgegenständen trommeln und echte Groove erzeugen kann.

Dr. Alexander Mrozek hält die Closing Keynote auf der FAST & FORWARD Bühne

Last but not least: Nach dem Percussionist zog Dr. Alexander Mrozek das Publikum mit einer inspirierenden Closing Keynote zum Thema KI in seinen Bann.

„KI multipliziert menschliche Gehirne, darin liegt ein riesiges Potenzial, allein schon beim Blick auf den Fachkräftemangel“, sagt Mrozek. Elementar sei, dass KI-Tools nicht nur nützlich, sondern auch einfach nutzbar seien müssten, um einen Anreiz zu schaffen, sich von KI helfen zu lassen. „Was es dafür auf jeden Fall braucht, sind starke Kooperationen, weil der Mittelstand die Tools, die er braucht, nicht selbst entwickeln kann.“ Wichtig sei außerdem: Der Mensch dürfe beim Thema technologischer Fortschritt nie aus dem Fokus geraten, denn: „Der Mensch macht am Ende immer den Unterschied, deswegen geht es darum, den Menschen mit Hilfe von KI eine Bühne zu bauen und sie zu Heldinnen und Helden werden zu lassen.“

Offenheit wahren, Erfolg ermöglichen

Es ist ein letzter von vielen wertvollen Impulsen des siebten FAST & FORWARD, das Jens Fiege im Abschlussgespräch mit Sarah Schimmelpfennig, Executive Director Marketing & Communications bei FIEGE, wie folgt zusammenfasst: „Mein Kopf ist voller Gedanken und Ideen. Es war ein sehr spannender Tag, aus dem hoffentlich nicht nur ich viel mitnehme, sondern insbesondere auch unsere Gäste und Kunden. Ein riesiges Dankeschön an alle Speakerinnen und Speaker für so viel Offenheit. Wir haben inspirierende Vorträge gehört und jede Menge Denkanstöße gesammelt, mit denen wir weiterarbeiten werden.“ In Erinnerung bleibe, „dass wir den Mut zur Veränderung behalten und optimistisch bleiben müssen.“ Und dass man jederzeit auch mit einem kleineren Budget sehr viel erreichen könne, wenn man es wage, neue und kreative Wege zu gehen. „Vor allem aber bleibt für mich die Erkenntnis, dass wir uns eine Frage immer wieder stellensollten: Wie können wir sicherstellen, dass wir als Unternehmen bereit dafür bleiben, uns immer wieder ein Stück weit neu zu erfinden? Denn genau das ist unsere Pflicht, wenn wir langfristigen und nachhaltigen Erfolg ermöglichen möchten.“

Abschlussmoderation auf der FAST & FORWARD Bühne

Wie fasst man einen so ereignisreichen Tag zusammen? Jens Fiege, Co-CEO der FIEGE Gruppe, Sarah Schimmelpfennig, Executive Director Marketing & Communications, und Chérine de Bruijn fanden bei der Abschlussmoderation eine sehr gute Lösung.

Jens Fiege im Gespräch

Unternehmen aus Logistik, Handel und der Start-up-Szene zusammenbringen, um gemeinsam in den Austausch zu gehen: Die siebte Auflage des FAST & FORWARD hat seine Mission wieder einmal erfüllt.