Auf neuen Routen zur grünen Logistik

PV-Anlage auf dem Dach eines FIEGE Logistikzentrums

Klimaneutral wird man nicht über Nacht, aber FIEGE ist auf dem Weg. Das Ziel Klimaneutralität ist klar formuliert und gesteckt. Doch wie transformiert sich ein Unternehmen nachhaltig? Auf jeden Fall braucht man Entschlossenheit, Fokus und Überzeugung – und einen guten Plan.

Auf Worte müssen Taten folgen, so war das eigentlich schon immer. Und in diesem Fall sind die Worte unmissverständlich. „Wir möchten nicht nur ein wirtschaftlich gesundes, sondern auch ein klimaneutrales Unternehmen an die nächste Generation übergeben“, sagt Felix Fiege. Er wisse natürlich und sei sich bewusst, dass der Weg hin zur Klimaneutralität lang und steinig sei, erklärt der FIEGE Vorstandsvorsitzende, der das Unternehmen zusammen mit seinem Cousin Jens Fiege in fünfter Generation führt. „Aber wir sind fest entschlossen, diesen Weg konsequent zu gehen und unser Ziel zu erreichen – und es gibt auch überhaupt keine Alternative dazu.“

Deshalb folgen nun Taten. Geleitet und koordiniert werden die Aktivitäten von der Abteilung Corporate Sustainability. Hier laufen die Fäden zusammen. Es gilt, das Thema Nachhaltigkeit noch stärker in der FIEGE DNA zu verankern als ohnehin schon geschehen. Und es geht darum, die Entwicklung des gesamten Unternehmens hin zu mehr Nachhaltigkeit noch schneller voranzutreiben und in die einzelnen Geschäftsprozesse zu integrieren.

Ganzheitliche Ausrichtung auf das Thema Nachhaltigkeit

Sandra Achternbusch, Director Corporate Sustainability bei FIEGE, beschreibt es so: „Wir haben ambitionierte Ziele. Aus diesem Grund arbeiten wir daran, Nachhaltigkeit zu einem festen Bestandteil unserer Prozesse zu machen und den Nachhaltigkeitsgedanken strukturiert in jede Entscheidung einfließen zu lassen.“ Auf diese Weise werde sich FIEGE zu einem noch leistungs- und widerstandsfähigerem Unternehmen transformieren, sagt Achternbusch. „Und wir werden von einer ganzheitlichen Ausrichtung der Geschäftstätigkeit auf das Thema Nachhaltigkeit profitieren.“

Doch erst die Arbeit, später einmal das Vergnügen. Bevor erste Maßnahmenpakete geschnürt werden konnten, musste zunächst der Status quo analysiert werden. Wo steht das Unternehmen heute? Wo gibt es mögliche negative Auswirkungen? Und wo liegen die Lösungsansätze mit Blick auf Umwelt und Gesellschaft? „Im Zuge der Entwicklung unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt. Dabei wurden potenziell relevante Themen für FIEGE identifiziert und aus der Sicht interner und externer Stakeholder bewertet“, erklärt Achternbusch. So habe man ein umfassendes Bild davon erhalten, was von einem Unternehmen wie FIEGE in Sachen Nachhaltigkeit erwartet werde.

Tabelle mit Handlungsfeldern und Fokusthemen

Mehrdimensionale Nachhaltigkeit: Drei Handlungsfelder mit sieben Fokusthemen hat das Corporate Sustainability Team für die strategische Weiterentwicklung von FIEGE festgelegt.

Nachhaltigkeit bei FIEGE: Mehr als Klima- und Umweltschutz

Das Ergebnis: Gemeinsam mit dem Vorstand und mit Mitarbeiter:innen sowie durch Gespräche mit Kund:innen, mit Personen aus der Wissenschaft, mit Nichtregierungsorganisationen, mit Zulieferern und auch durch Interviews mit Mitbewerbern wurden drei Handlungsfelder mit insgesamt sieben Fokusthemen für die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens definiert. „Wichtig ist“, sagt Achternbusch, „dass wir Nachhaltigkeit – bei aller berechtigten Priorität des Themas – nicht nur als Klima- und Umweltschutz begreifen, sondern ganzheitlicher. Deshalb zielen unsere sieben Fokusthemen neben dem Klimaschutz und der Ressourceneffizienz auch auf eine nachhaltige Unternehmensführung, auf Innovationen und Kooperationen, auf unser gesellschaftliches Engagement, auf die Entwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auf unsere Arbeitsbedingungen ab.“

An konkreten Projekten und Maßnahmen mangelt es nicht. So setzt FIEGE beispielsweise beim Bau seiner Logistikimmobilien nach den höchsten Standards der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) konsequent auf Photovoltaik und produziert auf den Dächern seiner Logistikzentren schon jetzt mehr als 30.000 Megawattstunden Solarstrom auf einer Fläche von über 350.000 Quadratmetern. Darüber hinaus bezieht FIEGE CO2-neutrale Energien und spart so jährlich mehrere Tausend Tonnen CO2 ein. Zudem spielt das Thema Elektromobilität eine Hauptrolle, vor kurzem hat FIEGE die ersten batteriebetriebenen Lkw in die Flotte aufgenommen. Zusätzlich unterstützt die Josef Fiege Stiftung regionale und nachhaltige Organisationen und Projekte, die Verantwortung für Kinder und Jugendliche übernehmen, die nicht immer nur „Glück“ in ihrem Leben hatten. „Am Ende ist es ein Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren, Expertinnen und Experten und Geschäftsbereiche", sagt Achternbusch, „und wir werden unser Ziel nur erreichen, wenn wir gemeinsam und als gesamtes Unternehmen entschlossen darauf hinarbeiten.“

FIEGE E-Lkw

Seit März testet FIEGE vier vollelektrische Lkw im Live-Betrieb. Die Fahrzeuge sind an verschiedenen Standorten für die Geschäftseinheiten Healthcare und Fast Moving Consumer Goods unterwegs. (Foto: FIEGE)

Nächste Haltestelle: CO2-Bilanz

Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität steht dabei bereits kurz bevor, denn bald wird FIEGE seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen und eine nationale CO2-Bilanz mit Fokus auf die eigenen Verbräuche erstellen. Im Jahr 2024 sollen dann auch die Emissionen von zum Beispiel Speditionspartnern und somit eine CO2-Bilanz für die gesamte FIEGE Gruppe mit im Nachhaltigkeitsbericht aufgeführt werden. „Wer genau weiß, wo die Emissionen herkommen“, erklärt Achternbusch, „der kann diese gezielt reduzieren, im besten Fall vermeiden – und genau dieser Herausforderung stellen wir uns. Denn was wir wollen, ist nicht die Kompensation, sondern die nachhaltige Reduzierung bzw. Vermeidung von Emissionen."

Förderpartner

Die E-Lkw werden im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität bewilligt.