Fiege und E.ON eröffnen intelligenten Ladepark für E-Autos
Die Testphase ist erfolgreich abgeschlossen – das Pilotprojekt xSite zu Elektromobilität von FIEGE und E.ON geht in Greven in den Praxisbetrieb.
FIEGE eröffnet einen innovativen Ladepark für Elektroautos von Mitarbeitenden, Besucherinnen und Besuchern am Hauptsitz nahe des Flughafens Münster/Osnabrück. Der Clou an „xSite“ ist die intelligente Technik, das sogenannte dynamische Lastmanagement. Es sorgt dafür, dass die bestehende Infrastruktur optimal genutzt wird: Die digitale Energieplattform XENON verarbeitet die Stromverbrauchsdaten der Gebäude und steuert das Laden der Elektroautos. Wenn der Stromverbrauch der Firmengebäude sinkt, wird mehr Energie zum Laden der Elektroautos verwendet. Die Energieplattform stellt sicher, dass ein bestimmter, innerhalb von 15 Minuten ermittelter Verbrauchsmittelwert, nicht überschritten wird. So wird der bestehende Netzanschluss ideal genutzt, während das Logistikunternehmen Aufwand und Kosten spart. Damit die Batterien beim Losfahren voll sind, bezieht die Energieplattform auch die Parkzeiten der Elektrofahrzeuge ein, sodass ausgewählte Fahrzeuge priorisiert geladen werden.
Realisiert wurde der intelligente Ladepark unter Leitung von E.ON. Der Energieanbieter arbeitet für das Projekt mit seiner Digital-Tochter gridX zusammen, an der E.ON eine Mehrheitsbeteiligung erworben hat und die Entwicklerin der intelligenten Energieplattform XENON ist. Weitere Projektbeteiligte sind das Europäische Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ), das die Datenanalyse durchführt, und RSW Technik aus Buseck, zuständig für das Gebäude-Energiemanagementsystem bei FIEGE.
Projektausblick: Elektroautos als Speicher nutzen
Das Projekt xSite zum dynamischen Lastmanagement startet mit zehn intelligenten Wechselstrom-Ladepunkten in die Praxisphase, die Elektrofahrzeuge von Mitarbeitenden sowie Besucherinnen und Besuchern von FIEGE mit bis zu 22 kW Leistung mit E.ON Ökostrom versorgen. Zwei weitere spezielle Gleichstrom-Ladepunkte mit 10 kW Leistung ermöglichen es im Rahmen eines weiteren Pilotprojekts von xSite, E-Autos auch als Stromspeicher zu nutzen: Die Energie kann aus den Batterien der Elektrofahrzeuge auch wieder zurückgeleitet werden, wenn das E-Auto ohnehin noch lange an der Ladestation stehen wird und der Strom daher an anderer Stelle gerade besser genutzt werden kann. Diese so genannten bidirektionalen Ladepunkte gehen jetzt in die Testphase, Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres vorliegen.
Bereits heute sind 50 Prozent der Neubestellungen des FIEGE Fuhrparks Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb, an über 35 Prozent der Standorte gibt es Ladesäulen – und das ist erst der Anfang. Aktuell baut FIEGE gemeinsam mit E.ON neue Ladepunkte an zehn Standorten in Deutschland. Das Unternehmen hat gerade einen Rahmenvertrag für den weiteren Ausbau seiner Ladeinfrastruktur mit dem Energieanbieter abgeschlossen. Und bei Neubauprojekten plant der Logistikdienstleister Ladesäulen direkt mit ein, die Ladeinfrastruktur soll weiterwachsen.
Felix Fiege, Vorstandsvorsitzender der FIEGE Gruppe, der das Familienunternehmen gemeinsam mit seinem Cousin Jens Fiege in fünfter Generation führt, erklärt zur Eröffnung von xSite: „Als innovatives Unternehmen ist es uns wichtig, die Elektromobilität mit unserem Ladepark und gemeinsam mit E.ON einen Schritt weiter voranzubringen. Nachhaltigkeit genießt bei uns einen besonderen Stellenwert. Wir möchten in unserem Unternehmen nachhaltiges Verhalten fördern, klimafreundliche Alternativen aufzeigen und Mitarbeitenden sowie Besucherinnen und Besuchern einen einfachen Zugang zur E-Mobilität ermöglichen. Das Projekt xSite ist für uns ein Baustein für die Logistik der Zukunft und für intelligente, nachhaltige sowie wirtschaftlich starke Mobilität.“
Mathias Wiecher, Vice President eMobility bei E.ON SE, fügt hinzu: „Gemeinsam mit unseren Geschäftskunden wollen wir Unternehmen fit für die Zukunft machen. Mit FIEGE und unseren Projektpartnern bringen wir jetzt erfolgreich eine innovative, intelligente Ladelösung in die Praxisphase, die das Klima schützt – und bei unserem Kunden Kosten senkt. So lassen sich bei Vollauslastung der zwölf Ladepunkte nach gemeinsamen Berechnungen etwa 6.000 bis 13.000 Euro pro Jahr einsparen.“
Mark Ritzmann, Managing Director bei E.ON Innovation, ergänzt: „Die nahtlose Zusammenarbeit aller Partner hat die Realisierung des neuen Ladeparks bei FIEGE ermöglicht, der nicht nur Kosten spart, sondern gleichzeitig hohen Ladekomfort für Mitarbeitende, Besucherinnen und Besucher bietet. Wir freuen uns, dieses zukunftsträchtige Projekt gemeinsam weiter voranzutreiben und dabei unser umfassendes Know-how als innovativer Energieanbieter einzubringen.“